Der Heilige Nepomuk,
die Brückenskulptur zu Eberbach am Neckar
Wer die Lebensgeschichte des Johannes aus Nepomuk kennt, wird unzähligen Verehrern aus sechs Jahrhunderten zustimmen, wenn sie ihren Heiligen Johannes Nepomuk in seiner irdischen Existenz und hauptsächlich wegen seiner exemplarisch standhaften Haltung gegenüber den Mächtigen und Herrschenden dieser Welt, heute wie einst achten und feiern. Zivilchourage nennen wir heute den eher seltenen Charakterzug.
Weniger in den Gotteshäusern wird sich des Heiligen erinnert, der profane, der öffentliche Raum, die besondere Brücke wird zum Ort seiner Andacht.
Während unseren gegenwärtigen Gepflogenheiten zufolge besondere Kirchen von Touristenströmen durchzogen werden, in der Absicht diese Gotteshäuser mit ihren liturgischen Ausstattungen als Kunstefents zu erleben, verweisen beispielsweise im anderen Fall profane Brückenbauwerke auf die Erweiterung des liturgischen Raumes.
Mit der Erweiterung des liturgischen Raumes in das Profane, das Alltägliche hinein, fühle ich mich als figürlich denkender und arbeitender Bildhauer ebenso angesprochen, wie im Vorfeld meines künstlerischen Schaffens das Stifter – Ehepaar aus Eberbach.
Mit ihrem Wunsch eine Skulptur des Hl. Nepomuk in Auftrag zugeben um das Bildwerk der Stadt Eberbach für die große Neckarbrücke zu übereignen, ist Beiden neben ganz persönlichen Erwägungen auch in vorbildlicher Weise eine mögliche Antwort auf die Frage gelungen, wie eine freudvolle Haltung zu einem zeitgemäßen Gottesverständnis unter die Menschen zu bringen wäre.
Bildwerke in öffentlichen Räumen und in Kirchen erfüllen im ethischen Sinn christliche Gerechtigkeit. Sie dienen der Erbauung jedes Menschen, der sich davon angesprochen fühlt, unabhängig vom Geld. Es sind nahezu die einzigen Räume, in denen spirituelle Gegenstände unbefangen auf die menschlichen Sinne wirken können, ohne das der offizielle Kunstbetrieb sie zur Ware verfremdet.
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